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Wermsdorfer Forst

Das Gebiet des Forstamtes Wermsdorf war bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit von Menschen besiedelt. Davon zeugen vor allem Funde in der „Lommatzscher Pflege“ und bronzezeitliche Hügelgräber im Bereich des Wermsdorfer Waldes (im Lindigt, am Doktorteich).

 

 

Viele Ortsnamen mit den Endungen „itz“ oder „titz“ und die Anlage der Dörfer als Rundling weisen auf eine slawische Besiedlung in der Zeit nach der Völkerwanderung hin. Wermsdorf selbst ist eine deutsche Siedlung (erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1206 n. Chr.). Im Mittelalter war die Rodungstätigkeit im Wesentlichen abgeschlossen. Die überwiegend mit Eichen, Buchen, Espen, Birken und Kiefern bestockten Wälder waren infolge von Brennholznutzung, Waldweide, Streunutzung, aber auch durch Kriege hervorgerufenen Holzmangel und vorrangige Jagdnutzung stark geschädigt und sehr vorratsarm. Der Wermsdorfer Wald verdankt seine Erhaltung der Funktion als Jagdrevier der sächsischen Kurfürsten und Könige sowie seiner ungünstigen Standortverhältnisse für den Ackerbau. Das „Alte Jagdschloss“ und die „Hubertusburg“ in Wermsdorf sind Zeugen dieser Ära.


Der Staatswald im Gebiet des Muldentals zwischen Leisnig und Döbeln gelegen, geht auf ehemals klösterlichen Besitz und eine rege Aufforstungstätigkeit auf Hutungen und Lehden durch die Oberforstmeisterei Colditz in der Mitte des 19.Jahrhunderts zurück.

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Der Wermsdorfer Wald wurde 1632 erstmalig vermessen

 

Die besondere Aufteilung des Waldes mit rechtwinklig verlaufenden Alleen und Flügeln erfolgte 1740/41 vorrangig aus Gründen der Jagd.


Ende des 19. bis weit ins 20. Jahrhundert hinein erfolgte die Umwandlung der vorratsarmen Nieder- und Mittelwälder vorwiegend durch den Anbau mit Fichte, Kiefer und Lärche, so dass der Anteil der Nadelhölzer auf 90% anstieg. Nach mehreren Dürrejahren und darauffolgenden Insektenkalamitäten(z. B. durch Nonne) sowie ertrags- und bodenkundlichen Untersuchungen (1923-1936) wurde für den Bereich des Wermsdorfer Waldes ein Anbauverbot der Fichte durchgesetzt. 

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In den Nachkriegsjahren wurde die Fichte durch großflächige Kahlschläge nach weiteren Insektenkalamitäten und im Zuge von Reparationsleistungen auf einem Großteil der Flächen durch Kiefer, Lärche und Birke ersetzt.

 

Auch in den Jahren nach 1960 bis 1989 erfolgte die Fortführung der Umwandlung der Fichte nach dem Prinzip Kahlschlag, Stockrodung, Vollumbruch, Kalkung. Zentrale Planungen und überhöhte Schalenwildbestände sowie chronischer Mangel an Zaun- und geeignetem Pflanzenmaterial verhinderten, dass viele Flächen direkt mit Eiche und anderen Laubarten aufgeforstet wurden. Häufig mussten Kiefer und Lärche gepflanzt werden. Mit dem Neuaufbau der sächsischen Forstverwaltung nach der Wiedervereinigung Deutschlands ist die forstliche Bewirtschaftung auf die Prinzipien des naturnahen Waldbaus ausgerichtet.

 

Der Ort Wermsdorf war seit Beginn des Ankaufs des Wermsdorfer Waldes durch die Wettiner im Jahre 1565 ständig Sitz von Jagd- und Forstverwaltungen. Im 19. Jahrhundert bestanden die Forstämter Wermsdorf und Hubertusburg, die 1943 zum Sächsischen Einheitsforstamt Hubertusburg in Wermsdorf zusammengelegt wurden. Gleichzeitig war Wermsdorf auch Sitz der Oberforstmeisterei Grimma.

 

Heute gehört der Wermsdorfer Wald dem Staatsbetrieb Sachsenforst und wird vom Forstbezirk Leipzig verwaltet.

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Kontakt:

 

Staatsbetrieb Sachsenforst – Forstbezirk Leipzig


Heilemannstraße 1

04277 Leipzig


Tel.: 0341 860800
Fax: 0341 8608099


Mail:


www.smul.sachsen.de/sbs/

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