Wadewitz
Ersterwähnung:
Die geschriebene Geschichte dieses kleinen Wermsdorfer Ortsteils ist bis ins 12. Jahrhundert zurückzuverfolgen. In einer Urkunde wird von 5 Pferdnern aus dem Ort berichtet. Der Ort, 1 km südlich von Mahlis gelegen, geht zweifelsfrei auf slawische Gründer zurück, denn damals hieß der Ort Wathilvicz (Sippe des Wathil). 1282 wird erstmalig ein Herrensitz in Wadewitz (Wadewytz) erwähnt. Der Dorfkern ist als Rundweiler angelegt. Durch die weitere Ansiedlung erhielt der Ort in Richtung Mahlis seine Ausdehnung mit Gassendorfteil.
Ortscharakteristik:
In der “Sächsischen Kirchengalerie” wird Wadewitz mit dem Jahr 1421 erwähnt. Der Ort ist ursprünglich ein Lehen des Meißnischen Burggrafen gewesen. 1421 gehörte das Dorf den Herren Nikolaus von Heynitz. Im selben Jahr gelangte der Ort mittels Kapitalzahlung zum Amtsbezirk Grimma. Bis 1856 war das Amtsdorf Wadewitz der vollen Gerichtsbarkeit durch das Amt Grimma zugehörig. Danach wurde es dem Amtsbereich Mügeln angeschlossen.
Wadewitz gehörte stets zu den kleinsten Dörfern unserer Gegend mit 10 – 14 Wohngebäuden und etwa 35 – 100 Einwohnern, und blieb immer ein Ort mit landwirtschaftlicher Struktur. Am 1. Dezember 1900 weist die Statistik 12 bewohnte Gebäude mit 75 Einwohnern aus. Um 1900 gab es 6 Bauernwirtschaften, die noch nach Kriegsende 1945 bestanden. Nach der Bodenreform 1946 arbeiteten 9 selbständige Bauern, die sich 1960 zur LPG “Abendrot” Wadewitz zusammenschlossen bzw. der LPG “Friedrich Engels” in Mahlis beitraten.
Bis 1962 lieferte die Gärtnerei Feierabend Jungpflanzen für die Bauern und Häusler der Umgebung. Aber auch in Wadewitz setzte ein Wandel ein: Manche Jahrhunderte alten Bauerngehöfte mussten modernen Eigenheimen weichen, denn moderner Straßenbau mit Wasser- und Abwassersystem, Telefonkabel brachte neues Leben nach Wadewitz.
1957 wurde der Ort nach Mahlis eingemeindet.