Schloss Hubertusburg
Das, nach dem Schutzpatron der Jagd benannte Schloss Hubertusburg, stellt eine der reifsten Leistungen sächsischer barocker Baukunst dar. Dabei ist es das größte und ehemals prächtigste Landschloss Europas. Errichtet wurde die Anlage durch Oberst-Leutnant Johann Christoph Naumann (1664 – 1742), der mit zahlreichen Bauten im sächsischen Raum, u. a. in Leipzig und Bautzen, die Kunstgeschichte des Landes bereicherte.
Zwischen 1739 und 1751 erfolgte ein Umbau des Hauptgebäudes des Schlosses unter Leitung des genialen Oberlandbaumeisters Johann Knöffel. Es ist sein letzter Bau und darf als eines seiner Hauptwerke angesehen werden.
Eine Vielzahl bedeutender Künstler war an der Gestaltung der Hubertusburg beteiligt, so zum Beispiel die Bildhauer Lorenzo Mattielli, Benjamin Thomae und Gottfried Knöffel, die Maler J. B. Grone, J. A. Pöppelmann, Chr. W. E. Dittrich, oder der Malertheoretiker A. F. Oeser.
Stellt sich der Besucher hinter den kleinen Teich in der linken Hofecke, beeindruckt besonders das Hauptgebäude mit seiner ganzen Schönheit. Dabei fällt der Blick auf das Wahrzeichen Wermsdorfs, den vermeintlichen Schlossturm. Es ist aber kein Turm, sondern ein hoher, vierseitiger Dachreiter, der auf dem breiten Mittelrisalit ruht. Mit seinen fast überdimensionalen großen Schalllöchern und der Zwiebelhaube, die von einem springenden Hirsch als Wetterfahne gekrönt wird, erinnert er ein wenig an das Kronentor des Dresdner Zwingers, ist aber wesentlich schlanker und graziöser.
Vom ehemaligen Glanz des Schlosses zeugt heute nur noch die unversehrt erhaltene Kapelle. Alle anderen Raumausstattungen sind 1761 als Vergeltung für die teilweise Verwüstung der Charlottenburg Berlin (durch sächsische Truppenteile im Verlauf des Siebenjährigen Krieges) geplündert und in der Folgezeit verändert worden.
Mit dem Hubertusburger Friedensvertrag (unterzeichnet am 15.02.1763), der den Siebenjährigen Krieg beendete, ging der Name des Schlosses in die europäische Geschichte ein. Im südlichen Rundflügel fanden die Verhandlungen zwischen Sachsen, Preußen und Österreich statt, da die Räume im Hauptschloss wegen der Plünderung nicht mehr benutzbar waren. Friedrich der II. ratifizierte den Vertrag im Schloss Dahlen. Anlässlich des Friedensschlusses wurde eine Gedenkmünze geprägt mit dem Bild der Ersten Hubertusburg und den Worten: „Nunica pacis jam redire audet Germanie pacata“ (Schon wagt die Botin des Friedens zurückzukehren (in) das befriedete Deutschland).
Das Ende des Siebenjährigen Krieges bedeutete auch das Ende des sogenannten „Augusteischen Zeitalters“ für Sachsen. Schon wenige Monate nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages starb Kurfürst Friedrich August am 5. Oktober 1763.
Das Schloss Hubertusburg ist nur im Rahmen von Führungen zu Besichtigen.
Chronik
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1721 - 1733
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1756
1761
1763
1770
1791
1813
1835 - 1837
1837 - 1838
1840
1771 - 1874
1880
1888
1914 - 1918
1939 - 1942
1940 - 1941
1941 - 1944
1942 - 1945
1945
1947
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2010