König Albert Denkmal vor dem Alten Jagdschloss
Der spätere sächsische König Albert wurde am 23. April 1828 in Dresden geboren. Am 29. September 1873 wurde Albert zum König von Sachsen gekrönt. Während der Regierungszeit König Alberts erlebte Sachsen einen großen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung, was sich u. a. im Ausbau der Eisenbahnen, in der Neuordnung des Steuerwesens und in der Modernisierung des Bildungswesens zeigte. Bald nach seinem Regierungsantritt übernahm König Albert das Alte Jagdschloss in Wermsdorf und baute es zu einem Jagdquartier aus. Wie viele sächsische Herrscher so kam auch König Albert oft und gern nach Wermsdorf. Er war ein leidenschaftlicher Jäger.
Von 1873 bis 1887 kam König Albert jährlich zweimal, bis zu seinem Tode jährlich wenigstens einmal nach Wermsdorf, um zu jagen und sich zu erholen. Bei seinen Spaziergängen durchs Dorf und in die Umgebung unterhielt er sich oft mit den Wermsdorfer Bürgern, nahm teil an ihren Ideen und Sorgen. Wegen seiner Einfachheit und Volkstümlichkeit war er bei den Wermsdorfer Einwohnern sehr beliebt und genoss eine große Autorität. Am 19. Juni 1902 verstarb König Albert in Sybillenort / Schlesien.
Weil König Albert so oft in Wermsdorf weilte und so beliebt war, beschloss der ortsansässige Sächsische Militärverein mit seinem Vorsitzenden Oberpfleger Gustav Wagner, ihm ein Denkmal zu setzen. Im Mai 1907 stellte der Militärverein an den Gemeinderat den Antrag. Dieser fand unter den Einwohnern von Wermsdorf und in der Umgebung große Zustimmung. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. schenkte dem Militärverein ein bronzenes Geschützrohr für die Anfertigung des Denkmals. Ein Denkmal – Ausschuss sorgte für die finanziellen Mittel, die überwiegend aus Spenden der Bevölkerung kamen, und legte die Festordnung für die Einweihung des Denkmals fest. Innerhalb nur eines Jahres war das Denkmal fertiggestellt. Es wurde von dem Bildhauer Georg Bernkopf geschaffen.
König Albert war als Weidmann in Lodenjoppe, mit Jägerhut und Doppelflinte dargestellt. So wie ihn viele Wermsdorfer kannten und oft begegnet sind. Am Sonntag, den 21. Juni 1908 wurde das Denkmal in Anwesenheit des sächsischen Königs Friedrich August eingeweiht. Dieser war von Dresden nach Dahlen mit dem Zug angereist und wurde von dort mit einer Kutsche, begleitet von einer Reiterabteilung, abgeholt. Die Einweihung des Denkmals gestaltete sich zu einem großen Volksfest, das bereits am Vortag begann. Seit jenem Tage gehörte das Denkmal für mehr als 40 Jahre zum Ortsbild von Wermsdorf. Es war für Wermsdorf und seine Besucher eine Stätte der Erinnerung an den beliebten König, der so eng mit Wermsdorf verbunden war. Leider wurde das Denkmal Ende der 40iger Jahre vom Sockel gestoßen und war seitdem nicht mehr aufzufinden.
Unmittelbar nach der Wende setzten sich viele Wermsdorfer Bürger und der neugegründete Heimatverein für ein neues König Albert – Denkmal ein. Diese Bemühungen wurden von der Gemeindeverwaltung gebündelt. Wie einst vor 90 Jahren, so fand auch diesmal das Vorhaben, König Albert ein neues Denkmal zu errichten, breiteste Unterstützung. Innerhalb einer kurzen Zeit ist es gelungen, die notwendigen Mittel für das neue Denkmal durch die Gemeindeverwaltung, durch Spenden der Bevölkerung und durch Fördermittel des Regierungspräsidiums aufzubringen. Mit der Einweihung des König Albert – Denkmals am 8. November 1998 ist Wermsdorf um ein touristisches Kleinod reicher geworden.