Heiratsmarkt
Größter, beliebtester und bekanntester Anziehungspunkt für Himmelfahrtsausflüge ist und war schon immer der Collm. Ob zu Fuß, mit Drahtesel, mit Kremser oder auch mit Automobil, eine große Menge strömt am Himmelfahrtstage in Richtung Collmberg.
Es muss etwa in den anfänglichen 20er Jahren begonnen haben, dass sich an Himmelfahrt die Jugend aus unserer Umgebung den Collmberg zum Treffpunkt machte, um diesen Feiertag gemeinsam in fröhlicher und ausgelassener Stimmung zu begehen. Sie kamen herausgeputzt und geschmückt mit Blumen und Maigrün sowie mit mancherlei lauten und krachmachenden „Instrumenten“ daher.
Damals gab es auf dem Berg auch noch die Berggaststätte und einen Pavillon, in dem schon früh am Nachmittag zum Tanzen aufgespielt wurde. Auch unten im Ort fand auf dem großen Saal des Dorfgasthofes ein Tanz bis in die Nacht statt, und da es sich fast ausschließlich um Junggesellen und ledige Mädchen handelte, kann man sich vorstellen, wie nach Herzenslust angebandelt wurde. So entstand der Name „Heiratsmarkt“. Zu DDR-Zeiten, als Himmelfahrt kein Feiertag war, gab es trotzdem viele Männer, die einen Tag (oder auch 2) Urlaub gerne opferten, um ihren „Männertag“ mit den Freunden auf dem Collmberg zu verbringen.
Nun ist Himmelfahrt wieder ein Feiertag geworden, welcher ausgiebig von den Menschen aus naher und weiterer Umgebung zum Ausflug auf den Collm genutzt wird. Regelrecht als Volksfest, kann man es bezeichnen und Dank dem engagierten Heimatverein des Ortes Collm kann man sich für die Dauer eines Tages im Rahmen einer feierlichen Zeremonie mit Sekt und Urkunde mit einem geliebten, bekannten oder gar einem fremden Menschen verheiraten lassen.